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…und es hörte nicht auf.

15. Juli 2020

Wir wussten, dass ein Vorhaben dieser Größenordnung keine Sache von 2 Wochen, 5 Monaten oder 3 Jahren werden würde. Und doch sind es solche zeitlichen Dimensionen, die uns manchmal dazu verleiten, die notwendige Kleinschrittigkeit der Umsetzung zu vergessen. Manchmal wäre es schön, wenn mit der Idee, der Entwicklung eines Konzepts und mit dem vereinten “Ja” der Verantwortungsübernahme es dann getan wäre. So – wir haben unseren Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander getan – unsere Aufgaben ist das Visionieren. Das ist natürlich ein riesiger Trugschluss. Wäre es damit getan, könnte man sich auf den hirnigen Teil zurückziehen, sähe unsere Gesellschaft vielleicht schon ein bisschen anders aus.

Und, aber, auch: wir haben da etwas angefangen, das uns überragt.
Stehen 6 kleine Mäuse vor einem riesigen Kürbis und versuchen, ihn aufzufressen, denn sie wollen eigentlich vor allem an die Kürbiskerne ran. Sie knabbern und knabbern – und vergessen in ihrer Konzentration, dass sie eigentlich ins Innere des Kürbis vordringen wollten. Wenn sie nicht aufpassen, sind sie satt, bevor sie bei den Kernen angekommen sind.
So geht es uns zuweilen. Für uns alle ist es das Erste mal, uns einem solchen Vorhaben zu widmen – und zwar sowohl hinsichtlich des finanzielles Volumen, als auch hinsichtlich des benötigten Fachwissens. Der butzeKern aber trifft Entscheidungen und trägt die Verantwortung. Und manchmal verlieren wir uns in den Anforderungen. Manchmal müssen so viele Dinge gleichzeitig recherchiert, entschieden und vorbereitet werden, dass der Blick auf das Ziel und auf die aktuelle Situation verloren geht.

Dann sind es die konkreten Arbeitsaufträge, die uns wieder erden und mit der bunten butze tief im Kern verbinden.

Ein besonders markanter Wegstein war wohl die Entrümpelung beides Hausteile. Nachdem wir (dazu gibt es einen weiteren Post) uns einen ersten Gesamteindruck verschafft hatten und dabei bereits erste aktionistische Handgriffe getätigt hatten, stand am 31.05.2020 der große Sperrmüll an. Mindestens vier Haushalte hatten zum gleichen Termin, an einer Adresse Sperrmüll angemeldet, die nicht ihrem Wohnort entsprach. 13 Kubikmeter hätten zusammenkommen dürfen. Wir haben nach einem wilden, körperlich anstrengenden Tag des Demontierens, Schleppens und manchmal auch Zerstörens nicht mehr nachgemessen. Die Ausmaße waren für uns auch so erfahrbar – körperlich wie visuell.

Immer dann, wenn uns die Phrase “wie wollen wir leben?” zu entgleiten scheint, spätestens am nächsten Morgen steht wieder ein Arbeitseinsatz bevor. Die geplante Zwischenvermietung konnte nicht gelingen ohne die Instandsetzung aller Boiler, Abflüsse, Toiletten, Fenster, Heizungen, Türen und Ausstattungen in den Zimmern. Schließlich wollten wir die einzelnen Zimmer der butze so niedrigschwellig wie möglich zur Verfügung stellen. Nachdem also nach und nach elektrische Geräte professionell geprüft und zuvor manchmal improvisierend, manchmal das Maximum an möglicher Professionalität erreichend wieder installiert waren, fehlte aber immer noch die Ausstattung mit Möbeln und Atmosphäre. Zwischendrin stand der butzeKern zweimal auf dem Lokalmarkt, um Einblick in unser Vorhaben und auch (kritischen) Fragen Antwort zu geben.

Wann immer wir also zwischen Mails, behördlichen Briefen, dem Hin und Her mit Architekten, butzeKern und weiteren Berater*innen den Boden zu verlieren glauben, führt uns die bunte butze selbstständig wieder zurück an den Ausgangspunkt – zu ihr. Aber auch: wann immer wir glauben, eine Sache nun aber einmal abschließend und umfassend bearbeitet zu haben und umfassend vorbereitet zu sein – immer dann überrascht uns dieses Haus und unser Vorhaben mit neuen Aufgaben und Herausforderungen.